Kennt ihr das, man wartet den ganzen Herbst darauf, dass doch nun endlich Winter wird. Die Bäume ihr Laub verlieren, der erste Schnee vom Himmel fällt und die Wohnung nach selbst gemachtem Punsch und Plätzchen duften. Doch schon kurz nach Weihnachten, spätestens aber mit heranrücken des März/April sehnen wir uns wieder nach Sonne, dem Duft frisch gemähten Rasens und vor allem nach luftiger Kleidung!
Eigentlich bin ich ein Herbstkind – am liebsten natürlich diese spätsommerlichen warmen Tage mit buntem Laub – aber jetzt freue ich mich wirklich riesig auf den Sommer! Nicht nur weil unsere Hochzeitsvorbereitungen langsam konkrete Formen annehmen, sonder vor allem weil ich mich nicht mehr in dicke Jacken hüllen will und zum Schutz vor eisigen Winden immer Schal und Mütze bei mir haben muss.
Die Farbe, die für mich momentan den Frühling am Besten verkörpert ist „Gelb“ – sehe ich sie, bekomme ich sofort gute Laune und denke an all die schönen Blumen in meinem Garten die sich langsam aber sicher durch die Erdschichten arbeiten.
Deshalb war auch klar, dass mein erstes Frühlingsnähwerk etwas gelbes beinhalten muss.
Ein Rock für alle Fäll – MyHedy
Der Schnittt MyHedy von Petit et Jolie liegt hier schon eine ganze Weile fertig ausgedruckt und sogar schon zusammengeklebt und wartete auf den passenden Stoff und die richtige Stimmung. Die MyHedy ist ein Rock, der von der Basicvariante bis zum ausgefallenen Ausgehstyle alles abdeckt.
Kurz vor Ostersonntag überkam mich die Lust mal wieder etwas für mich zu nähen – Problem nur, wo jetzt noch den passenden Stoff herbekommen? Kurzerhand habe ich einfach alle Jerseys und Sweats aus den Schubladen und Kisten gezogen und versucht die Reste miteinander zu kombinieren. Denkt man im ersten Augenblick, so ein „kleiner“ & „kurzer“ Rock braucht nicht viel Stoff, stellt man schnell fest – Fehlanzeige! Alle Stoffe die groß genug waren, passten einfach überhaupt nicht zu meiner Vorstellung von einem Frühlingsrock. Und all die Stoffe, die mir gefielen waren viiiiiiieeeel zu klein.
Am Ende habe ich mich für einen Kompromiss entschieden und ein wenig getrickst. Für den unteren Saum fehlten, egal wie ich es drehte und wendete 5cm. Weil aber eine Kombifarbe nicht in Frage kam, habe ich kurzerhand gegen den Fadenlauf zugeschnitten (zum Glück muss sich der Saum ja nicht wirklich dehnen, sondern flattert schön um die Knie).
Fällt mir die Größenwahl bei anderen Schnitten oft schwer, war ich hier positiv überrascht. Genäht habe ich die nach Maßtabelle passende 38, die sitzt aber wirklich noch locker. Für eine chice Ausgevariante würde ich sogar eine Nummer kleiner wählen.
Die Paspel habe ich mit der Overlock (ohne besonderen Paspelfuß) angenäht. Da die MyHedy, nach der PowPowJuna erst die zweite Erfahrung mit Paspel war, war ich erst skeptisch. In meiner Vorstellung sah ich schon eine teilweise eingenähte und vermurkste Paspel, aber es hat erstaunlich gut geklappt! An einer einzigen Stelle habe ich mit ein paar Geradstichen nachjustiert, da dort etwas zu viel Luft war.
Mit einem Gerad- oder Zickzack-Stich abzusteppen war mir zu langweilig, ich wollte endlich mal einen der vielen Zierstiche meiner Nähmaschine ausprobieren und habe mich für dieses schöne Schnörkelmuster entschieden. Damit der aber nicht zu sehr von der Paspel ablenkt, habe ich einen zum Stoff passenden Garn gewählt. Im Nachhinein hätte es doch etwas dunkler werden dürfen, aber auch so ist es ein kleiner Eycatcher :-D
Stoff: grauer Sommersweat, gelbes Baumwollbündchen, gelbe Paspel
Sonja